Gemeinsam gegen Food Waste

Schönheit kommt von innen – vor allem bei Lebensmitteln! Gemeinsam gegen Food Waste. Foto: jchizhe / Envato

Lernmaterialien, die Bewusstsein schaffen –
und Handlungskompetenz fördern

Lebensmittel sind zu wertvoll für die Abfalltonne – und trotzdem landet ein enormer Anteil davon im Müll. Allein in Deutschland entstehen jährlich rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle, davon etwa 1,9 Millionen Tonnen in der Außer-Haus-Verpflegung. Um das zu ändern, hat United Against Waste nicht nur für Gastronomie und Großküchen Lösungen entwickelt, sondern setzt zunehmend auch auf Bildungsarbeit in Schulen – mit praxisnahen Unterrichtsmaterialien, die Kindern und Jugendlichen zeigen, wie sie aktiv gegen Food Waste vorgehen können.

Was ist United Against Waste?

United Against Waste e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der 2012 in Deutschland gegründet wurde und heute zu den führenden Initiativen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung zählt. Mit über 100 Mitgliedern aus Gastronomie, Hotellerie, Gemeinschaftsverpflegung, Industrie und Wissenschaft verfolgt der Verein einen klaren Ansatz: praxistaugliche Lösungen entwickeln, die zeigen, dass die Reduzierung von Lebensmittelabfall nicht nur Ressourcen schont, sondern auch Kosten spart.

Die Initiative ist mittlerweile auch in Österreich und der Schweiz aktiv. In der Schweiz wurde United Against Waste 2013 mit dem ambitionierten Ziel ins Leben gerufen, die Lebensmittelverschwendung im Food-Service-Markt bis 2020 zu halbieren. Namhafte Unternehmen wie Unilever Food Solutions, Nestlé, Compass Group und Verbände wie GastroSuisse schlossen sich zusammen, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Inzwischen umfasst das Schweizer Netzwerk bald 200 Mitglieder aus der gesamten Lebensmittelbranche.

In Österreich wird geschätzt, dass pro Betrieb jährlich etwa 5,2 Tonnen Lebensmittel im Wert von 9.600 Euro entsorgt werden – auch hier unterstützt United Against Waste durch Analysetools, Fachveranstaltungen und Informationsangebote.

Seit 2022 betreibt United Against Waste gemeinsam mit dem Thünen-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Kompetenzstelle Außer-Haus-Verpflegung (KAHV), die Betriebe bundesweit bei der Reduzierung von Lebensmittelabfällen berät und begleitet.

Köchinnen und Köche bereiten Mahlzeiten in einer Großküche vor, Fokus auf nachhaltige Speisenzubereitung und Abfallvermeidung, Culinary Kiosk Berlin

In Großküchen beginnt Veränderung: Mit cleverer Planung und Bewusstsein für jede Zutat lässt sich Food Waste messbar senken. Foto: Image-Source / Envato

Logo der Initiative United Against Waste e.V. in Orange, zwei stilisierte Figuren halten einen Loeffel und ein Kuechenwerkzeug

United Against Waste e.V.: Logo der Initiative gegen Lebensmittelverschwendung Foto: UAW e.V. / www.united-against-waste.de

Ein Ansatz, der auf Daten und Wirkung setzt

Von Anfang an setzte United Against Waste auf Messbarkeit. Bereits 2013 führte der Verein die ersten Abfallanalysen in unterschiedlichen Betrieben durch – und sorgte damit für Aufmerksamkeit in der gesamten Branche. Heute verfügt United Against Waste über die umfangreichste Abfalldatenbasis in Deutschland mit mehr als 750 detaillierten Analysen. Diese Kennzahlen geben der Branche und zunehmend auch Bildungseinrichtungen Orientierung und Vergleichsmöglichkeiten.

Der Erfolg zeigt sich in der Praxis: In der Schweiz konnten teilnehmende Betriebe ihre Lebensmittelabfälle durch die Food Save Management Methode langfristig um durchschnittlich 35 Prozent reduzieren – genau das, was auch das UN-Nachhaltigkeitsziel SDG 12.3 vorsieht.

Warum das Thema in der Schule wichtig ist

Auch in der Schulverpflegung entstehen erhebliche Lebensmittelabfälle. Studien belegen: Ein Drittel der gelieferten Speisen wird entsorgt, 41 Prozent davon ungeöffnet oder unberührt. Genau hier setzt United Against Waste mit Bildungsangeboten an – mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche frühzeitig für einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln zu sensibilisieren und Wertschätzung nachhaltig zu fördern.

Unterrichtsmaterial: Essen wertschätzen lernen

Gemeinsam mit Partnern wie der Universität für Bodenkultur Wien bietet United Against Waste eine ganze Reihe kostenloser Lehr- und Lernmaterialien an, darunter:

Tatort Biotonne: – Forschendes Lernkonzept für Grundschule und Sekundarstufe I
Unterrichtssammlungen „Vermeidung von Lebensmittelabfällen“ für NMS- und AHS-Level – für Mittel- und Oberstufe (ab ca. 10 Jahren)
Leitfaden „Köstlich!“ – Maßnahmen für die Schulverpflegung, geeignet ab Sekundarstufe I
MARLENE Bastelbögen: „Lebensmittel retten“ & „Richtige Lagerung im Kühlschrank“ – für Grundschule
Die Umweltberatung: Learning Snacks & Lernstationen – für Grundschule und Unterstufe
Best of the Rest Workshops – für alle Altersgruppen und Schulformen

Alle Materialien können direkt in den Unterricht integriert werden – fächerübergreifend, handlungsorientiert und altersgerecht.

Ein Projekt, das Wirkung zeigt

Von Wien bis Dortmund zeigen Pilotprojekte in Schulen: Aufklärung wirkt. Betriebe und Schulen, die mit United Against Waste oder den Partnerinitiativen gearbeitet haben, konnten ihre Tellerreste teils um bis zu 30 Prozent reduzieren. Kinder lernen nicht nur, was Nachhaltigkeit bedeutet, sondern wie sie sie selbst gestalten können – täglich beim Mittagessen, beim Einkauf oder zuhause.

Vier Säulen für weniger Verschwendung

United Against Waste verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der auf vier Säulen basiert:

Kommunizieren: Der Verein stellt Informationsmaterial, Leitfäden und Kampagnen bereit, um das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung zu schärfen – sowohl in Betrieben als auch in Politik, Bildungseinrichtungen und Öffentlichkeit.

Vernetzen: Durch Round-Table-Gespräche und Branchenaustausch bringt United Against Waste Akteure aus Küche, Verwaltung, Bildung und Forschung zusammen. So entstehen praxisorientierte Lösungen, die sich direkt im Alltag umsetzen lassen.

Entwickeln: Mit Partnern aus verschiedenen Bereichen entwickelt die Initiative Tools wie Abfallanalysen, Vergleichswerte und Checklisten, die Betrieben und Schulen helfen, Einsparpotenziale zu erkennen.

Schulen: In bundesweiten Seminaren und mit pädagogischen Materialien werden Mitarbeitende, Lehrkräfte und Schüler geschult. Der Fokus liegt darauf, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und gleichzeitig wirtschaftlich und ressourcenschonend zu arbeiten.

Einladung an Lehrkräfte

Lehrkräfte leisten einen entscheidenden Beitrag, um Food Waste langfristig zu reduzieren. DieUnterrichtsmaterialien von United Against Waste machen es leicht, das Thema praxisnah, spannend und mit messbarem Lerneffekt zu vermitteln.

Wer Lebensbildung fördern und Umweltbewusstsein stärken will, findet hier den idealen Einstieg – unterstützt von einer Initiative, die seit über zehn Jahren beweist, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können.

Weitere Informationen:
– Offizielle Website: www.united-against-waste.de
– Kompetenzstelle AHV: www.united-against-waste.de/kahv
– Instagram: @unitedagainstwaste

Quellen:

United Against Waste: Hilfst du uns, Essen zu retten? – www.united-against-waste.at/schule
United Against Waste e.V.: Über uns – www.united-against-waste.de
Umweltbundesamt: United Against Waste (2012)
Hogapage: 10 Jahre United Against Waste (2022)
United Against Waste Schweiz: Über Uns
Foodways: United Against Waste
United Against Waste: United Against Waste startet in der Schweiz (2013)
United Against Waste: Zwischenbilanz 2017
GLOBAL 2000: United Against Waste Österreich (2022) – www.global2000.at/united-against-waste

By |Published On: 23. Oktober 2025|Categories: BNE, Klima & Umwelt, Nachhaltiger Konsum, Zero Waste|